Vereinschronik

des PSV Würzburg-Waldbüttelbrunn e.V.

Gründung 1908

Wenn die Bombennacht des 16. März 1945 nicht alle Bücher und Niederschriften unseres Vereins vernichtet hätte, so könnte man dort nachlesen, dass sich im Jahre 1908 ein paar beherzte Männer zusammenschlossen um einen Verein zu gründen, der es sich zur Aufgabe stellte, die Ausbildung von Gebrauchshunden auf breiter Grundlage zu fördern. Dieser Verein wurde als der "Polizei- und Schutzhundeverein" aus der Taufe gehoben. Es war eine Gemeinschaft, die sich aus Angehörigen der damaligen Stadtpolizei und auch aus hundefreundlichen Privatleuten zusammensetzte. Als Gründungsmitglieder können noch genannt werden: Polizeirat Zimmermann, Rechtsanwalt Straub, Großkaufmann Löhmer, die Kriminalbeamten Englert, Walch, Meder, Preißl. Es waren diese Männer, die sich dem Gebrauchshundesport verschrieben hatten und keine Opfer scheuten, um die anerkannten Polizeihunderassen dem Polizeidienst allgemein und der Sicherung in Industrie und Gewerbe dienstbar zu machen oder sie als Blinden- und Meldehunde abzurichten. Der Verein fand allerorts beachtliche Anerkennung und einen reichlichen Zugang an Mitgliedern. Die Leistungen derselben wurden nicht nur in Deutschland, sondern auch im Ausland anerkannt. Mitten in der Blüte und im erfolgreichen Schaffen kam dann der 2. Weltkrieg. Der Verein musste viele wertvolle Hunde für den Kriegsdienst zur Verfügung stellen.

 

Neubeginn nach dem 2. Weltkrieg

Nach Ausgang dieses furchtbaren Krieges fanden sich wieder gleichgesinnte Männer, um den Verein neu zu gründen. Es war dies sehr schwer, denn viele Mitglieder waren nicht mehr unter den Lebenden. Trotzdem blieb unseren Bestrebungen der Erfolg nicht versagt, der dadurch zum Ausdruck kam, dass wir sowohl beim Verband für das Deutsche Hundewesen (VDH) sowie beim Bayer. Landesverband für Polizei- und Schutzhundevereine in vielfach bestätigtem Ansehen stehen und das Ergebnis unserer Leistungsprüfungen sich stets über dem Durchschnitt hielt.

Unsere stetige und große Sorge blieb die Erlangung eines eigenen Abrichteplatzes, nachdem unsere gute alte "Schwarze Katze" in der Festung, die uns fast fünf Jahrzehnte als Arbeitsplatz gedient hatte, den Erfordernissen des Verkehrs weichen musste und als Omnibusparkplatz Verwendung fand. Unser unermüdliches Mitglied Martin Spiegel, Höchberg, konnte uns schließlich am "Hexenbruch" bei der Zeller Waldspitze ein geeignetes Gelände vermitteln. Am 9. März 1956 fand die notarielle Verbriefung statt.

Nur gute 15 Jahre waren unserem Verein vergönnt, die Annehmlichkeiten und Ruhe auf dem "Hexenbruch" zu genießen.Dort, wo unzählige Fährten gelegt und von Hunden gesucht wurden, wo an Übungstagen fröhliches Hundegebell ertönte, wurden Reihenhäuser errichtet und der Verein musste knapp zwei Jahre später wieder auf die Wanderschaft gehen. Bereits Ende 1971 stand die erste bewohnte Häuserzeile dicht vor unserem Übungsplatz. Immer näher kamen die Wohnblocks an unseren Übungsplatz heran und es war der Vorstandschaft klar, dass auf die Dauer ohne Ärger mit den Anliegern kein reibungsloser Übungsbetrieb durchzuführen war. Es mussten daher die notwendigen Schritte unternommen werden, um ein neues, günstiges Gelände zu erwerben und einen möglichst guten Preis für unseren Übungsplatz mit Vereinsheim zu erzielen. Auf den hierzu gewählten Bauausschuss mit den Sportfreunden F. Baum, J. Schwab, E. Schmitt, S. Seubert, H. Dinkel und H. Zapff kamen große Probleme. Wichtig war ein für unseren Zweck brauchbares Gelände zu finden, das nicht später wieder zum Baugebiet ausgewiesen wird und trotzdem für die Errichtung eines Übungsplatzes mit Vereinsheim die Genehmigung zu bekommen.

 

Umzug nach Waldbüttelbrunn

Nach langen, zähen Verhandlungen mit der DEBA (Wohnbau Würzburg), den damaligen Besitzern des Grundstückes und den zuständigen Behörden wurde endlich am 20. Juli 1972 dieses Gelände der Eheleute Willibald und Elfriede Lutz in Waldbüttelbrunn, Am Wasserhaus, käuflich erworben und notariell beurkundet. Es umfasst 10.149 qm. Unter der Regie unseres Sportfreund Edgar Schmitt sowie den freiwilligen Helfern K. Baunach, H. Beck. H. Dinkel, N. Körber, J. Schäffer, W. Urlaub, K. Emmerling, B. Fleischmann, G. Fleischmann, G. Fries, A. Körber, H. Müller, S. Seubert, W. Schmittlein und J. Schwab wurde sofort nach der Baugenehmigung mit dem Bau des Vereinsheimes begonnen. Was hier von den Sportfreunden nach der normalen Arbeitszeit – oft bis spät in die Nacht hinein – geleistet wurde, war bewundernswert und verdient heute noch höchste Anerkennung.Am 2. März 1974 fand termingerecht die Generalversammlung bereits im neuen Vereinsheim statt. Am 14. und 15. September 1974 fand offiziell die Platzeinweihung und Übergabe des neuen Vereinsheimes zum verspäteten 65-jährigen Vereinsjubiläum statt. In den kommenden Jahren wurde weiter gebaut und verbessert u.a. Terrasse, restliche Einfriedung des Vereinsheimes, Hundeboxen, Außenputz am Vereinsheim, Kühlraum isoliert und teilweise gefliest, Wege zum Übungsplatz geteert, Gerätehalle für einen Rasenmäher erstellt, Schließanlage eingebaut, Parkplatz neu geschottert, Sickergrube erstellt, Grundwasserabsenkung fertiggestellt, Treppenhauswände teilweise gefliest, Kunststofffenster in der Bar eingebaut, Vorraum im Keller abgeteilt und ein Kinderspielplatz erstellt. Mit diesem Bericht zur Chronik unseres PSV sollen bei den älteren Mitgliedern viele Ereignisse und manche schöne Stunden in Erinnerung gebracht werden. Den jüngeren Sportfreunden soll die Vereinsgeschichte - soweit eben möglich - den vergangenen harten Weg aufzeigen. Nur durch viel Idealismus, Kameradschaft und uneigennützige Mitarbeit kann ein Verein bestehen.